Stress ist heute allgegenwärtig und dringt in alle Lebensbereiche ein, privat sowie beruflich. Jeder von uns kennt das mehr als genug: Steigender Leistungsdruck, immer mehr Verantwortungsübernahme, ständige Erreichbarkeit in unserer schnelllebigen und medialen Gesellschaft. Auch die ständig höheren Anforderungen an den Einzelnen, Organisationen und Unternehmen führen zu erhöhten Belastungen. Die Folge ist oft Stress und bei vielen auch Dauerstress, der im schlimmsten Fall wiederum zu einem Burnout führt.
Der Begriff „Stress“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Druck oder Anspannung. Eigentlich stammt die Bezeichnung „Stress“ aus der Werkstoffkunde, bei der man unter Stress eine Materialermüdung durch Zug oder Druck auf ein Material versteht.
Heute versteht man unter Stress die Reaktion des Organismus auf einen Reiz (Stressor), das heißt auf eine Situation, die wir als sehr belastend empfinden.
„Mindestens ein Drittel aller Krankheiten in den Industriestaaten sind auf Stress zurückzuführen“, so schon der berühmte Stressforscher Hans Selye (1907 – 1982). Er war Biochemiker und Hormonforscher und wurde auch als „Vater der Stressforschung“ beschrieben. Hans Selye war es, der 1936 den Stress in die Biologie einführte. Er definierte ihn als „unspezifische Reaktion des Körpers auf jegliche Anforderung“.
Auch Sebastian Kneipp hat bereits vor mehr als 150 Jahren den Einfluss von seelischen und körperlichen Belastungen auf die Gesundheit erkannt. Sein Zitat dazu:
„Kaum irgendein Umstand kann schädlicher auf die Gesundheit wirken als die Lebensweise unserer Tage: ein fieberhaftes Hasten und Drängen aller im Kampfe um Erwerb und sichere Existenz.“
Individuelles Stressempfingen …
Kommen Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten aus dem Gleichgewicht, so reagiert der Körper mit Stresssymptomen.
Dabei sind die Auswirkungen einer solchen Situation auf jeden einzelnen Menschen unterschiedlich. Was der eine noch als sportliche Herausforderung betrachtet, kann vom anderen schon als unangenehm, belastend oder gar gefährlich empfunden werden.
Entscheidend ist die innere Bewertung des Stressors und der vorhandenen Ressourcen, um der Situation zu begegnen. Auch der menschliche Biorhythmus beeinflusst unser eigenes Stressempfinden.
Stress beeinflusst damit heute immer unser geistiges und körperliches Wohlbefinden, allerdings nicht nur negativ. Wir unterscheiden negativen sowie positiven Stress.
Fazit: Wenn schon vor über 100 Jahren das Phänomen Stress und seine Folgen bekannt waren und wir wissen, dass negativer Stress auf Dauer krank macht, bleibt eigentlich nur noch die Frage offen:
Wie schaffen wir es mit unseren alltäglichen Anforderungen einen Lebensstil in unseren Alltag zu integrieren, damit krankmachender Stress keine Chance hat?